Seit ich mit zuFussunterwegs angefangen habe, eröffnen sich mir Chancen und Gelegenheiten, die sonst nicht möglich gewesen wären.
In solchen Momenten fällt mir auch immer folgende Aussage von Franz Kafka ein:
“Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.” (Franz Kafka, deutschsprachiger Schriftsteller, 1883 – 1924)
In dieser Aussage steckt mehr Wahres und Tiefgründiges, als man im ersten Moment glauben mag.
Und sie passt perfekt zu zuFussunterwegs. Zu Fuss unterwegs zu sein, auf alten Pfaden und neuen Wegen, eröffnet auch immer wieder ungeahnte Perspektiven und ändert Sichtweisen.
Warum?
Ein zuFüssler allein entscheidet, welchen Weg er nimmt, wo er gehen möchte, in welcher Geschwindigkeit und wie lange.
Wenn man das für sich allein oder sein nahes Umfeld entscheidet, erscheint das einfach und problemlos. Schwieriger wird es, wenn es bei dieser Entscheidungsfindung um Viele geht. Viele andere oder viele Fremde. Und wohl noch mehr, wenn diese Vielen nicht nur Menschen, sondern auch Fauna, Flora und Ökosysteme sind.
Als grosser Naturliebhaber wünsche ich mir, dass wir Menschen zum Schutz unserer Umwelt auch bereit wären, neue Wege zu gehen.
Das ist leichter gesagt als getan. Sehr viel leichter gesagt. Wir Menschen tun uns mit Klimawandel und Umweltschutz so richtig schwer. Das ist ein wissenschaftlicher Fakt. Warum das so ist, habe ich in diesem Beitrag erörtert.
In allen Spuren, die wir Menschen auf unserer Erde hinterlassen, ist auch immer unsere eigene dabei. Wenn wir zurückblicken, auf unseren Weg, spätestens im Alter oder kurz vor dem nahen Tod, dann blicken wir auch immer auf die Fussabdrücke zurück, die wir hinterlassen haben. Spätestens dann verändern sich unsere Prioritäten. Warum erst so spät? Warum nicht schon vorher, wenn wir noch in der Blüte des Lebens stehen?
Jeder von uns möchte wahrscheinlich eine positive Antwort geben können auf die Frage: “Was habe ich mit meinem Leben bewirkt?”
Ich kann die Zweifel und spontanen Reaktionen spüren oder erahnen, die beim Lesen dieser Zeilen und der Frage aufkommen: “Nicht jeder muss sich für den Umweltschutz engagieren, um im Leben etwas Gutes bewirkt zu haben.” Solche oder ähnliche Gedanken mögen dabei sein. Und sie sind natürlich richtig.
Ich denke dennoch, dass jeder Mensch sich in seinem Alltag so einrichten kann, dass er nachhaltig lebt und seinen schädlichen Einfluss auf Natur und Umwelt reduziert. Ganz einfache Hebel sind, den eigenen Konsum einzuschränken, weniger (oder kein) Fleisch zu essen und das Reisen auf ein sinnvolles und notwendiges Mass zu reduzieren.
Es braucht neue Wege. Gedankenwege, die uns helfen, im Alltag andere Spuren zu hinterlassen.
# Das mag bedeuten, Altbewährtes hinter uns zurückzulassen.
# Das kann heissen, sich selbst zu verändern und sich in einem veränderten Umfeld zu bewegen.
# Es wird vorkommen, dass wir auf gewohnten Routinen verzichten müssen.
# Dabei kann es passieren, dass wir ausserhalb der Komfortzone agieren müssen.
# Konsequenterweise kann das auch Einschränkung oder Verlust mit sich bringen.
Das fällt uns Menschen naturgemäss schwer.
Mir auch.
Wie schaffen wir es trotzdem?
Indem wir das Wissen über Psychologie im Umweltschutz so einsetzen, so dass es uns hilft, neue Gedankenwege einzuschlagen und neue Spuren zu setzen.
Wie die Psychologie uns hilft, im Alltag mehr für die Umwelt zu tun
Zu diesem Thema habe ich das Buch “Psychologie im Umweltschutz: Handbuch zur Förderung nachhaltigen Handelns” gelesen. Es zeigt auf, wie Umweltschutz sinnvoll und wirksam verbreitet werden kann. Das Buch geht den Fragen nach, wie wir uns zum nachhaltigen Handeln motivieren können und wir aus unseren guten Vorsätzen auch wirklich (und endlich) Taten machen.
Sind wir doch einmal ehrlich: Genau daran krankt es doch, oder? Endlich mal (selbst) zu Potte zu kommen!
Drei Erkenntnisse haben für mich den grössten Aha-Effekt:
1. Wir Menschen sind mit der Dimension der Auswirkungen des Klimawandels überfordert.
Wenn wir mit gefährlichen und lebensbedrohlichen Folgen konfrontiert werden, die noch dazu nicht richtig greifbar sind, verharren wir im gegenwärtigen Zustand, in dem wir uns wohlfühlen und bei dem uns die Gefahr unwirklich erscheint.
Die Folge: Wir machen weiter wie bisher.
Die Lösung: Einfache Verhaltensweisen vorschlagen und umsetzen. Niemand muss gleich die Welt retten müssen.
2. Wir glauben nicht an unsere eigene Selbstwirksamkeit.
Das bedeutet: Weil das Problem des Klimawandels so gross ist und kaum beherrschbar erscheint, glauben wir auch nicht daran, dass unser eigenes Handeln etwas verändern kann. Hand aufs Herz! Das hast auch Du doch schon mal geglaubt, oder?
Dennoch gilt: jede kleine gute Umwelttat hilft – und kann andere Menschen ermuntern, mitzumachen.
Gruppendynamik funktioniert auch im Umweltschutz. Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr andere Menschen fühlen sich angesprochen. Das wiederum verändert (langsam) geltende gesellschaftliche Normen und sorgt so (ebenso langsam, aber sicher) für ein generelles Umdenken.
3. Positive Botschaften sollen negativen Botschaften vorgezogen werden.
Das klingt wenig überraschend. Es liegt einfach in unserer Psyche, dass wir nur so zur Akzeptanz neigen.
Besser sind also Anreizsysteme mit Belohnungen im Vergleich zur Androhung von Strafen. Gleichermassen ist es besser, lebensfähige Alternativen aufzuzeigen als sich nur als Problemlöser darzustellen. Wer möchte schon ständig mit Problemen zu tun haben? Umweltschutzverhalten sollte so angenehm und bequem wie möglich gestaltet werden.
Wenn wir andere dazu bewegen wollen, nachhaltig(er) zu leben oder sich für den Schutz der Umwelt aktiv(er) einzusetzen, dann braucht es auch Belohnungen dafür, mitzumachen. Das muss nichts Grosses sein, sollte aber als Aufmerksamkeit und Dankeschön zeitnah wahrgenommen werden. Denn es gilt auch: Freiwillig ist besser als unfreiwillig.
Psychologie im Umweltschutz kann jeder
Psychologie im Umweltschutz geht natürlich noch viel tiefer. Das ist ein breites Themengebiet, in dem es noch viele weitere Stellschrauben gibt, um nachhaltig zu handeln und zu leben. Wie wir oben erfahren haben, ist es besser, in Einzelschritten zu denken. Aus diesem Grund stellt dieser Artikel drei einfache Möglichkeiten vor, mit denen jeder einzelne Mensch sofort anfangen kann, sich für den Umweltschutz zu engagieren und ein Umdenken einzuleiten.
Denken wir zurück an das Zitat von Franz Kafka. Jeder von uns kann seinen Gedanken mit nach Hause nehmen: “Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.”
Jeder noch so kleine Beitrag ist ein Weg, der entsteht.
Und trägt zum Gelingen bei. Wenn einer anfängt, machen andere mit. Menschen freuen sich über positive Nachrichten. Wenn man sich über etwas freut, macht Beteiligen Spass. Wenn man etwas Nützliches mit Spass verbinden kann, umso besser.
Wenn ich nur daran denke, wie schwer es mir fällt, auf ein Stückchen Schokolade zu verzichten … Doch ich weiss, dass es möglich und machbar ist, wenn es sein muss. Und hinterher bin ich stolz auf mich, mich überwunden zu haben.
So ist es auch beim Umweltschutz.
Mit Hilfe der Psychologie können wir uns selbst “austricksen” und helfen, nachhaltig Gutes für die Natur zu tun.
Welche kleine und wichtige gute Umwelttat kannst du in deinen Alltag integrieren?
Das Buch zum Beitrag: “Psychologie im Umweltschutz: Handbuch zur Förderung nachhaltigen Handelns” von Karen Hamann, Anna Baumann, Daniel Löschinger
Beitragsbild von Allef Vinicius auf Unsplash
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