Die graue Zeit des Winters ist vorbei. Die Tage werden wieder länger. Die Temperaturen steigen. Die Sonne steht immer höher über den Bergen. Aus Erfahrung weiss ich: das ist die beste Zeit des Jahres, um eine Schneeschuhwanderung zu machen!
Also, raus aus der heimeligen Wärme des Wohnzimmers. Hinaus in eine wundervolle Winter-Wunder-Landschaft, um sie auf Schneeschuhen zu erkunden.
Einst waren Schneeschuhe ein notwendiges Fortbewegungsmittel für Trapper und Jäger, damit sie in den schneereichen Wintern nicht so tief in den Schnee einsinken mussten. Diese Zeiten sind (fast) vorbei. Heutzutage erfreuen sich Schneeschuhe einer immer grösseren Beliebtheit als tolle Möglichkeit, auch im Winter draussen sein zu können.
Ich stelle dir heute meine sechs favorisierten Schneeschuhanbieter in der Schweiz vor. Dieser Beitrag mag ein Anstupser, Inspiration und Ratgeber gleichermassen sein, damit du die Schönheit des Winters in den Bergen auf Schneeschuhen entdecken kannst.
Aus eigener vielfältiger Erfahrung weiss ich um die Besonderheit eines solchen Erlebnisses.
Da ist dieses Gefühl, die eigene Spur in den Schnee zu legen. Die Ruhe und Erhabenheit der Berge zu erleben. Tief in die winterliche Natur einzutauchen. Sanft, auf dem Knirschen des Schnees, durch die Wälder zu wandern. Am Ende der Schneeschuhwanderung einzukehren und die Kälte des Draussen in die gemütliche Wärme des Drinnen einzutauschen.
Los geht’s! Ich mag gar nicht mehr länger warten …
Diese Basics musst du vor einer Schneeschuhwanderung wissen
Vor jeder Schneeschuhwanderung, sei sie nun geführt oder eine individuelle Tour, gehört eine gründliche Vorbereitung.
Informationen über die Lawinensituation einholen
Lawinen sind die grösste Gefahr für alle Wintersportler und somit natürlich auch für Schneeschuhwanderer. Vor dem Beginn der Wanderung solltest du dich darüber informieren, wie die Lawinensituation im Zielgebiet deiner Wanderung ist.
Eine sehr gute Quelle ist das Lawinenbulletin, welches die Situation regional auswertet und ausserdem weitere Daten wie Schneehöhe oder Schneefall anbietet. Solltest du in den Bergen übernachten wollen, lohnt sich es sich ausserdem, auf der Berghütte oder in deinem Quartier anzurufen, und nach den lokalen Begebenheiten zu fragen.
Gerade Hüttenwirte kennen ihr Gebiet wie ihre Westentasche und können fundierte Hinweise geben.
Auch wenn du eine geführte Tour mit Bergführer oder Wanderleiter machst und im Hochgebirge unterwegs bist, empfehle ich dir den vorgängigen Blick ins Lawinenbulletin. Ich denke, dass jeder Wanderer selbst auch über die Bedingungen unterwegs Bescheid wissen sollte – auch wenn ein qualifizierter Führer die Leitung hat. Die eigene Gesundheit ist es mir immer wert!
Bei einer individuellen Schneeschuhwanderung gehören natürlich auch Kenntnisse und Erfahrungen zum Einschätzen des Geländes, des Wetters und der Lawinen vor Ort dazu – ohne die du nicht alleine in die Berge ziehen solltest.
Auf die richtige Ausrüstung achten
Beim Schneeschuhlaufen braucht es natürlich Schneeschuhe. Ausserdem nutzt man Wanderstöcke, um den meist anstrengenden Aufstieg energiesparender zu meistern. Im Hochgebirge gehört zu jeder Schneeschuhwanderung einen Lawinenverschüttetengerät (LVS), eine Schaufel zum Schneeschippen und eine Sonde zum Aufspüren Verschütteter.
Das ist Pflicht. Warum? Du möchtest ja auch gerettet werden können, wenn mal etwas passiert, oder?
Ausserdem ist es ratsam, bei jeder Schneeschuhwanderung, gerade im kalten Winter, etwas Warmes zu trinken im Rucksack zu haben. Gerade in Pausen kühlt man recht schnell aus und ist froh, sich mit einem warmen Tee aufwärmen zu können. Ausreichend Essen braucht es natürlich auch, das ist klar.
Richtig anziehen – nicht zu warm und nicht zu kalt
Mein allererster Bergführer, mit dem ich eine Tour unternommen habe, Horst, hat mir eine goldene Regel beigebracht, die sich seither nie vergessen und immer beachtet habe:
Leicht fröstelnd loslaufen!
Der Grund ist einfach: beim Wandern wird dir sehr schnell warm und gerade im Anstieg kommst du sehr schnell ins schwitzen. Damit dein körperlicher Motor nicht gleich überhitzt, läufst du fröstelnd los und spürst dann alsbald eine angenehme Wärme.
Fröstelnd loslaufen heisst für mich, eine kalte Nasenspitze zu haben oder einen Hauch von Kühle an meinen Händen zu haben. Auch wichtig zu wissen: über den Kopf gibst du die meiste Wärme ab. Wenn du verhindern möchtest, schnell zu frieren, dann trage eine Mütze oder habe sie zumindest dabei.
Ich starte meine Wanderung meist ohne Handschuhe und ohne Jacke, selten nur mit Mütze. Allerdings liebe ich es auch eher kalt. Eigentlich gilt immer das Zwiebelprinzip. Das bedeutet, verschiedene, nicht zu dicke, Bekleidungsschichten dabei zu haben, die du wahlweise an- oder ablegen kannst – solange, bist du dich wohlfühlst.
Jetzt kann es aber wirklich losgehen!
Aber welchen Anbieter wählen?
6 Empfehlungen für tolle Schneeschuhanbieter in der Schweiz
Alle sechs Anbieter, die ich jetzt kurz näher vorstellen werde, kenne ich aus eigener Erfahrung. Auf vielen Touren waren wir gemeinsam unterwegs und ich habe mich immer sicher aufgehoben gefühlt. Wunderbare Erlebnisse sind mit diesen Schneeschuhwanderungen verknüpft.
1. SAC Uto – für sportliche Schneeschuhwanderer
Als Tourenleiter Bergwandern im Schweizer Alpen-Club (SAC) empfehle ich dir natürlich die Schneeschuhwanderungen unserer Sektion.
Die Sektion ist in Zürich, unsere Touren finden aber in der gesamten Schweiz statt. Ein vom SAC lizensierter Tourenleiter führt die Wanderungen und organisiert das Drumherum. Dein Vorteil? Als SAC-Mitglied zahlst du nur 5 CHF pro Tag für Führung und Organisation.
Der SAC ist die ideale Option für die sportlichen Schneeschuhwanderer, die eine anspruchsvollere Schneeschuhwanderung mögen, und die, die einfach nur nicht alleine gehen wollen.
2. NaturTour – für Naturliebhaber in der Zentralschweiz
NaturTour führt Schneeschuhtouren in der Zentralschweiz durch. Christoph Müller, der NaturTour gegründet hat, leitet seine Wanderungen mit grosser Sorgfalt und der Liebe zur Natur.
Auf seinen Touren macht er dich auf die kleinen und grossen Besonderheiten am Wegesrand aufmerksam. Wie Christoph in seinem Interview hier auf zuFussunterwegs erzählt hat, machen ihm diese Entdeckungen immer wieder sehr viel Spass.
3. Wildout – für Naturliebhaber in der Ostschweiz
Dani und Andrea, die unter anderem auch für den WWF Ostschweiz Touren anbieten, begeistern auf ihren Schneeschuhwanderungen im Osten der Schweiz mit ihrem grossen Fundus an Wissen über die Natur.
WildOut bietet liebevoll organisierte Scheeschuhwanderungen an, bei denen auch immer noch Zeit für einen Schwatz oder eine Einkehr in eine gemütliche Beiz bleibt. Durch Dani und Andrea habe ich schon einige verborgene Schätze in den Bergen der Schweiz kennenlernen dürfen.
4. Höhenfieber – für den Schneeschuhwanderer, der es gerne gemütlich mag
Gemütlich, aber nicht langsam, das sind die Schneeschuhwanderungen von Höhenfieber. Überall in den Bergen der Schweiz kann mit Höhenfieber seine Spuren im Schnee ziehen. Besonders empfehlen möchte ich die Touren mit Übernachtung. Die Quartiere sind oftmals ausgefallen und immer eine Oase zum Wohlfühlen.
Der Frauenanteil bei Höhenfieber ist recht hoch, was wohl am ausgewogenen Tempo auf einer Schneeschuhwanderung liegt.
5. Berg & Tal – Anspruchsvolles Schneeschuhwandern in zünftigem Tempo
Berg & Tal, das Geschwisterkind von Höhenfieber, zieht die sportlicheren und meist eher männlichen Schneeschuhwanderer an. Das Tempo auf den Schneeschuhwanderungen ist hier spürbar höher, allerdings bei guter Fitness problemlos machbar.
Ein professioneller Anbieter, mit dem man auf Schneeschuhen alpinste Erlebnisse suchen und geniessen kann – und immer wieder interessante Mitwanderer hat oder von spannenden Erfahrungen hört. Ein wertvoller Tipp für ein nächstes mögliches Tourenziel springt auch immer dabei heraus.
6. Per Pedes Bergferien
Bei per pedes wanderst du immer in kleinen Gruppen, überall in der Schweiz. Der Schwerpunkt der Touren liegt auf der Liebe zur Natur und für die Landschaft. Wer hoch hinaus will, kann das mit per pedes ebenfalls tun.
Alle Ziele sind mit Liebe ausgesucht und führen dich auf den Schneeschuhwanderungen auch einmal in unbekannteres oder weniger begangenes Gebiet.
[Ein kleiner Hinweis: diese Empfehlungen sind keine Affiliate-Links. Ich stelle die Anbieter vor, weil mir die Schneeschuhwanderungen immer sehr gut gefallen haben.]
Alle genannten Anbieter bieten eine riesige Auswahl an Schneeschuhwanderungen in der gesamten Schweiz. Da wird sich doch etwas für jeden Geschmack finden lassen!
Welche Anbieter kannst du empfehlen? Welche Schneeschuhwanderung sollten wir unbedingt mal ausprobieren? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Danke Jana für die Empfehlung!
Wünsche Dir für 2017 ALLES GUTE!
Herzliche Grüsse
Christoph
Hi Christoph,
gerne! Ehrlich verdient ist ehrlich verdient ;-).
Fussige liebe Grüsse, Jana