Weit und lange zu wandern, ist im Trend.
Eine Möglichkeit, dies zu tun, sind Fernwanderwege. Eine andere Option sind Pilgerwege. Eine dritte, die Königsdisziplin sozusagen, sind eigens aufgestelle Fernwanderungen. Ein Beispiel dafür wäre Philippe Valery mit “Der verheissungsvolle Weg”.
Während die ersten beiden mehrheitlich durchgängig markiert sind, braucht es bei der dritten Option Verständnis, wenn nicht gar Künste, in Planung und Navigation.
Im heutigen Artikel widme ich mich der zweiten Option: Pilgerwege, und zwar in Europa.
Und beginne mit der Frage: warum pilgern Menschen?
Pilgerwege stammen aus dem Mittelalter oder aus noch früheren Zeiten. Sie sind aus religiösen oder spirituellen Gründen entstanden. Meist, um den Weg eines Heiligen nachzuwandern oder ein heiliges Ziel am Ende der Reise zu erreichen.
Religiöse Gründe sind es aber mehrheitlich nicht mehr, die die Menschen zum Pilgern treibt. Die Universität Trier hat herausgefunden, dass es mehrheitlich spirituelle Antriebe sind, die den Wanderer auf Pilgerwege zieht.
Es ist eine Reise zu sich selbst, mehrere hundert oder auch tausend Kilometer zu Fuss unterwegs zu sein. Die Sehnsucht nach Langsamkeit, um aus dem hektischen oder immergleichen Alltag auszubrechen. Schritt für Schritt, um Abstand zu gewinnen, Probleme und Sorgen hinter sich zu lassen, hin zu dem Gefühl, befreit zu sein. Ein langer Weg, sich selbst besser kennenzulernen und auch ein bisschen neu zu erfinden.
Vor allem aber: sich selbst etwas Gutes zu tun – seinem Körper, den Sinnen und dem Geist.
Das Erlebnis einer Pilgerreise ist aber auch die Suche nach einem einfachen Leben ohne Luxus und Konsum. Ein Leben voller unerwarteter Überraschungen und Begegnungen. Sich täglich in der Natur fortzubewegen, diese intensiv zu erleben. In andere Kulturen einzutauchen oder Pilger aus anderen Ländern zu treffen, und gemeinsam weiterzuwandern.
zuFussunterwegs nennt dir 6 der schönsten Pilgerwege in Europa
#1 Jakobsweg (Camino de Santiago)
Warum ist der Weg das Ziel: die angebliche (historisch nicht gesichert) Grabstätte des heiligen Jakobus liegt in der Kathedrale von Santiago de Compostela. Der finale Hauptweg folgt dabei der hochmittelalterlichen Verkehrsachse in Nordspanien, die verschiedene Königsstädte miteinander verbindet (z.B. Pamplona und Burgos).
Von wo nach wo: DER Pilgerweg schlechthin startet über all aus Europa ein Netzwerk aus Wegen mit dem einen Ziel: Santiago de Compostela.
Länge: das letzte gemeinsame Stück aller Routen, der Camino Francés, beträgt 800 Kilometer.
Markierung: die Jakobsmuschel.
Informationen: Christoph betreibt einen einen Blog rundum den Jakobsweg und hat viele Informationen, auch die, die so nicht im Reiseführer stehen. Ansonsten gibt es in den Weiten des Internets unzählige andere sehr gute Informationsquellen über den Jakobsweg und seine Zubringerwege.
Bekanntheitsgrad: Sehr hoch, nicht erst seit Hape Kerkelings bekanntem Buch. Ab den Pyrenäen ist der Jakobsweg sehr stark frequentiert. Am besten nicht im Hochsommer gehen wegen der Hitze und der (zu) vielen Pilger.
Aktualität: Christof von einfach bewusst ist gerade von Nürnberg nach Santiago de Compostela gepilgert. 3000 Kilometer lang. In seinem liebevoll gestalteten eBook kannst du noch einmal jeden Tag virtuell mitwandern und erleben.
#2 Olavsweg (Olvasvegen)
Warum ist der Weg das Ziel: die nordische Variante des Jakobsweges wurde 2010 zum Europäischen Kulturweg ernannt. Schon im Mittelalter eines der wichtigsten Pilgerziele Skandinaviens, bietet der Weg heute noch absolute Naturnähe durch die wilde Schönheit Norwegens. Das Ziel ist der Nidarosdom, in der der Heilige König Olav begraben liegt.
Von wo nach wo: Viele Wege führen auch hier zum Ziel. Durch Dänemark, Schweden und Norwegen bis in den hohen Norden nach Trondheim zum Nidarosdom.
Länge: Das gesamte Streckennetz beträgt 5000 Kilometer. Der Hauptweg, von Oslo zum Nidaros-Dom in Trondheim, beträgt 643 Kilometer.
Markierung: das rote Olavkreuz auf weissem Grund.
Informationen: Auch der Olavsweg hat seine eigene Seite.
Bekanntheitsgrad: Eine noch wenig begangene Route, die aber mit der steigenden Popularität Skandinaviens immer mehr Pilger anzieht.
Finde, was Du suchst. zuFussunterwegs nennt 6 schöne Pilgerwege in Europa! Click To Tweet#3 Frankenweg (Via Francigena)
Warum ist der Weg das Ziel: Alle Wege führen nach Rom. Genau das ist auch das Ziel des Frankenwegs, der bis zur Grabstätte der Apostel Petrus und Paulus in der Ewigen Stadt führt. Einer der ältesten Pilgerwege, da es Hinweise gibt, dass bereits in der Antike Pilger nach Rom gezogen sind. Seit 1994 ist der Frankenweg als Europäische Kulturstrasse ausgezeichnet. Auch bekannt als “Via Romea”.
Von wo nach wo: Eine Pilgerreise, die durch das (ehemalige) Frankenreich, aus England oder Frankreich startend, nach Rom führt.
Länge: Knapp 2000 Kilometer auf der als Hauptroute geltenden Strecke von Canterbury nach Rom.
Markierung: ein gelbes Pilgermännchen.
Informationen: Alles Wissenswerte zum Frankenweg findest du hier.
Bekanntheitsgrad: Der Weg ist mittlerweile recht gut erschlossen. Er reicht aber noch lange nicht an den Bekanntheitsgrad von Jakobsweg oder Olavsweg heran. Der Pilger hat die Wege noch eher für sich alleine – Begegnungen mit der einheimischen Bevölkerung sind daher fast garantiert.
#4 Paulusweg
Warum ist der Weg das Ziel: Pilger und Wanderer folgen den Spuren des Apostel Paulus vom Mittelmeer zur heiligen Stadt Antiochia (heute Yalvaç) in Pisidien, wo Paulus missionarisch gewirkt haben soll. Zahlreiche Höhepunkte warten auf die Pilger, zum Beispiel die antike Stadt Adada, landschaftliche Schönheiten wie der türkisblaue Eğirdir-See oder auch Mauleselwege, die durch Zedern- und Wacholderwälder führen. Der Weg lockt mit intensiven Einblicken in die ländliche Türkei und bietet daher auch nicht durchgehend Unterkünfte. Zelt mitnehmen!
Von wo nach wo: In der Türkei. Vom Meer in die anatolische Hochebene. Oder: aus der Nähe Antalyas hinauf auf eine Höhe von 2200 Metern und dann nach Yalvaç.
Länge: 500 Kilometer in (empfohlenen) 27 Tagesetappen.
Markierung: Weiss (oben)- rote (unten) Markierung, der polnischen Flagge nicht unähnlich.
Informationen: Alles Wichtige findet sich auf dieser englischsprachigen Seite.
Bekanntheitsgrad: Nur eingefleischten Trekkern und Wanderern bekannt.
#5 Martinsweg (“Centre Culturel Européen Saint Martin de Tours”)
Warum ist der Weg das Ziel: Auf den Spuren des heiligen Martins von Tours einmal quer durch Mitteleuropa wandern. Bekannt als der grosse Weg des Teilens, ebenfalls dem heiligen Martins, der durch seine grosse Nächstenliebe und Güte bekannt ist, nachempfunden. Das Motto also: Wer teilt, gewinnt.Ein kleiner Aha-Effekt – Martinstag und Martinsgans kommen von eben diesem Martins von Tours.
Von wo nach wo: Vom Geburtsort des Heiligen in Szombathely in Ungarn führt der Weg zu seiner Grabstätte nach Tours in Frankreich.
Länge: Es gibt nicht den einen Weg, da der heilige Martin nicht in einem Stück von Ungarn nach Frankreich gelangt ist, sondern auch in Slowenien und Italien unterwegs war. Entsprechend gibt es verschiedene Touren, auf denen die Pilger unterwegs sind.
Markierung: Auf den verschiedenen Routen unterschiedliche Markierungen, unter anderem ein Reiter.
Informationen: Ein Blog widmet sich dem Martinsweg.
Bekanntheitsgrad: Eher unbekannt, zumindest der osteuropäische Teil des Weges. Abschnitte, zum Beispiel in Slowenien und auch auf der Strecke zwischen Venedig und Tours, sind nur geübten Wanderern vorbehalten, da sie über alpine Berghänge führen.
#6 Benediktweg
Warum ist der Weg das Ziel: Das Benediktinerstift St. Paul im Kärnten sollte 1789 auf Geheiss des Kaisers geschlossen werden. Eine Gruppe Benediktinermönche aus Spital am Pyhrn machte sich auf den Weg, um es wieder zu eröffnen. An diese Reise erinnert der Benediktweg.
Von wo nach wo: Grenzüberschreitend von Oberösterreich nach Slowenien. Von Spital am Pyhrn via Seckau in der Steiermark bis nach Gornij Grad in Slowenien.
Länge: 315 Kilometer (15 Tagestappen).
Markierung: Sehr markant – ein grünes Dreieck mit einem rot-weissen Dreieck darin.
Informationen: Auf den Spuren des Ordensgründers Benedikt von Nursia.
Bekanntheitsgrad: Kaum bekannt, eher selten begangen.
Weit und lange zu wandern, ist im Trend.
Und das ist gut so.
Finde, was du suchst!
“Es kommt niemals ein Pilger nach Hause, ohne ein Vorurteil weniger und eine neue Idee mehr zu haben.” (Thomas Morus)
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Eine längere Wanderung steht bei uns schon ganz lange auf der Wunschliste und irgendwann werden wir das auch mal durchziehen!!! Vielen lieben Dank für die tolle Übersicht!
Hallo Jana,
schön, dass Euch die Übersicht gefällt.
Da haben wir neben dem Vornamen noch etwas anderes gemeinsam: das Vorhaben, einmal eine Fernwanderung zu machen. Bin gespannt, für welche wir uns jeweils entscheiden!
Fussige Grüsse, Jana
Hallo Jana,
mir gefällt vor allem die schöne Einleitung und wie du beschreibst, was das Wandern für einen bedeuten kann. Besonders mit der Sehnsucht nach Langsamkeit kann ich mich gut identifizieren 😉 Mein Favorit wäre als Skandinavienliebhaber der Olavsweg 🙂
Hi Kuno,
danke für Dein Feedback, welches mich sehr freut!
Ich glaube und hoffe, dass die Sehnsucht nach Langsamkeit noch mehr Menschen erfasst. Unter anderem, weil sie merken, wie sie durch die Tage, Jahre, ihre Zeit und ihr Leben hetzen müssen.
Von den 6 genannten Pilgerwegen ist der Olavsweg auch mein Favorit. Auch, weil ich Skandinavien kaum kenne :-).
Fussige Grüsse, Jana
Hallo Jana, seit einiger Zeit beschäftigt mich das Thema pilgern. Ich habe , wie Du oben auch geschrieben hast , dass Gefühl in der Tretmühle des Lebens zermalen zu werden. Gerne würde ich dem für einige wenige Augenblicke entfliehen. Mein Plan ist eine ca. 10 tägige Pilgertour. Nicht sprechen , keine Auto’s , kein Handy. Nur gehen , schauen und atmen. Das Netz bietet zwar jede Menge Informationen , allerdings mehr verwirrend als helfend für mich. Und da bin ich über Deine Seite gestolpert , ebenfalls als überzeugter Schokoliebhaber. Gerne würde ich eine Tour in den Bergen unternehmen , vielleicht Deutschland – Italien , aber auch Irland wären interessant. Egal wo , Hauptsache für eine Weile frei sein. Bitte entschuldige meine wirren Gedanken ! Vielleich kannst Du helfen. Herzlichste Grüße aus dem “hohen Norden” sendet Dir , Kay.
Hallo Kay,
schön, dass Du zuFussunterwegs und mich gefunden hast! Ich freue mich, wenn Du Dich gedanklich angesprochen fühlst … und auch gleich wandern möchtest!
Ein reiner Pilgerweg dauert meist länger als die von Dir anvisierten 10 Tage. Du könntest zB für den Anfang einen Teil eines Pilgerweges in Angriff nehmen oder einen anderen Fernwanderweg. Du erwähnst Deutschland – Italien, da fallen mir ein: Traumpfad München – Venedig oder die Alpenüberschreitung Oberstdorf – Meran. Alternativ auch immer der Jakobsweg.
Ich schlage vor, darauf zu achten, dass Dein Einstiegsweg gut und durchgängig markiert ist. Das macht es für den Anfang leicht. Es ist sehr angenehm, einfach einem Wanderzeichen hinterherlaufen zu können.
Und – immer Schokolade mitnehmen :-). Ich entwickle einen Bärenhunger auf Schokolade beim Wandern. Zwei Glückssachen auf einmal …
Ein lieber fussiger Gruss in den Norden, Jana
Hey Jana,
ich bin gerade auf dem Jakobsweg und kurz vor Santiago – noch drei Tage!
Und ich denke jetzt schon darüber nach, welchen Pilgerweg ich als Nächstes gehen werde (jaa, es macht süchtig, auch wenn ich mich jetzt gerade danach sehne, mal länger als eine Nacht am gleichen Ort zu bleiben…), danke für deine tolle Liste 🙂
Die letzten 100 Kilometer hier sind echt schrecklich überlaufen und kann die ganzen Selfie-und-Stempel-sammelnden “Pilger” nicht mehr am Kopp haben, die sich seit gestern mit mir den Camino teilen, haha 😀
So bin ich auf deinen Text gestoßen – beim nächsten Mal ist mehr Einsamkeit gefragt 🙂
Schöne Grüße,
Caro
Hallo Caro,
danke für Deine Gedanken. Ich fühle mit Dir! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auf dem Jakobsweg manchmal zu wenig Weg und zu viele Menschen sind. Auch aus diesem Grunde habe ich mich für die Fernwanderung von Budapest nach Eisenach, “EB”, entschieden. Sie ist sehr naturnah und wenig begangen. Es bleibt Zeit für echte Eindrücke von Landschaft und Leuten.
Ich wünsche Dir ein gutes Ankommen am Ziel und danach zurück im Alltag!
Wie hat letztens jemand zu mir gesagt: “Nach dem Trail ist vor dem Trail.” Diese Sucht möchte ich auch ausleben…
Ein lieber fussiger Gruss, Jana
Hallo Jana,
nachdem ich einige Jakobswege in Spanien und Deutschland gelaufen bin seit meinem ersten Camino Frances 2009, bin ich “süchtig” nach laufen, nach Natur und nach Achtsamkeit und Einsamkeit und auch neuen Begegnungen.
Nun steht der Olavsweg auf meiner Wunschliste ganz oben. HAbe schon einen Reiseführer, stelle gerade die machbaren Etappen zusammen, an die ich mich dann unterwegs nicht unbedingt halten werde. Aber eine Auflistung, wo ich ausruhen kann, und die Orte schon mal näher betrachtet, als im Reiseführer kurz angelesen, steigert auch meine Vorfreude auf einen neuen Weg. Ich halte mich nicht strikt an die Etappenplanung der Bücher.
Außerdem möchte ich auch in Norwegen nicht zelten und auch nicht unbedingt auf dem eigenen Kocher kochen. Wenn es in einer Hütte möglich ist, dann schon selbst etwas kochen, bzw aufwärmen. Aber ansonsten lasse ich mich auch gerne verwöhnen.
Zelt und Campingausrüstung sind mir zu schwer zum tragen.
Allerdings komme ich gerade in Grübeln, ob ich 4-5 Wochen so ganz alleine mit mir auskommen könnte, falls ich keine anderen Wanderer oder Pilger auf dem Weg treffe, denn ich bin alleine unterwegs. Das will bedacht werden.
Norwegen reizt mich nach dem Ausflug mit einem Kreuzfahrtschiff schon gewaltig. Aber als machbar nur von Juni – September, sonst zu kalt und evtl schon Schnee.
Ich werde weiter Infos sammeln und würde mich über Erfahrungen über neue Herbergen und Ausschilderung des Olavsweges aus jüngster Zeit freuen.
Hallo Andrea,
danke für Deine Gedanken!
Ich kenne Skandinavien noch nicht. Dennoch steht der Olavsweg recht weit oben auf meiner Liste der Weitwanderwege, die mich reizen.
Allein wandern oder nicht? Diese Frage muss in der Tat jeder für sich selbst beantworten. Es sind unterschiedliche Erfahrungen. Bist Du allein unterwegs, nimmst Du Weg und Umgebung intensiver wahr als wenn Du in Begleitung wanderst. Ist vielleicht eine Mischung aus beidem möglich? Ich liebe es, allein zu wandern. Allerdings weiss ich, dass ich es auch lange mit mir selbst aushalten kann. Das ist eine Erfahrung, die erst gemacht werden will.
Zelt oder nicht? Ich bin bei Dir. Auch ich habe Respekt vor dem Gewicht, die eine Campingausrüstung mit sich bringt. Aber – die Freiheit, die man dadurch gewinnt, gilt einigen als das Schönste, was eine Fernwanderung zu bieten hat. Ich bin bisher auch immer in Unterkünfte untergekommen, überlege aber dennoch, es auch einmal mit Zelt zu probieren. Was die Unterkünfte angeht, habe ich auf meiner Fernwanderung #bud2esa gelernt, dass sehr gut sein kann, sich dann vor Ort durchzufragen oder auf Empfehlungen zu hören. Warum nicht immer nur 3-4 Tage im voraus planen?
Ich drücke Dir die Daumen, damit der Olavsweg eine tolle Erfahrung wird! Gerne kannst Du von Deinen Erfahrungen berichten … :-).
Ein lieber fussiger Gruss, Jana
Hallo Andrea,
bin den Olavsweg ( von Hamar bis Trondheim rd 500 km) im Juli 2016 mit einer Freundin zusammen gegangen. Und ich muss sagen, nachdem ich bereits u.a. die Via Regia, den Camino del Norte, dem Camino de Portugues, den Camino de Assisi, den Erzengel Michael-Weg und weitere Pilgerwege beschritten habe, dies war landschaftlich der beeindruckendste Weg. Er ist natürlich sehr einsam und man trifft nur selten weitere Pilger – zumindest war das in 2016 so. Die Strecke ist perfekt ausgeschildert und die Herbergen sind gut ausgestattet. In einigen wurde man von der Herbergsmutter sogar zum Essen eingeladen. Ich kann den Weg nur aus vollem Herzen empfehlen und wünsche dir eine schöne Zeit. Bon Camino Renate
Hallo Jana, coole Übersicht!
Danke dafür. Das macht Appetit.
Ich weiß nicht ob du den Franziskusweg bewusst weggelassen hast oder ihn nicht kennst. Aber ich möchte hier noch auf den Franziskusweg hinweisen. Der ist relativ kurz und geht von Florenz über Assisi nach Rom. Der Weg ist 500km lang und ist in 28 Tagesetappen ziemlich gut zu meistern. Das Zentrum der Pilgerreise ist Assisi (Florenz-Assisi 14 Tage und Assisi-Rom 14 Tage). Der Weg selbst besticht durch wunderbare Natur, kleine italienische Bergdörfer, stabiles Wetter von Mai bis September und wenig Pilger. Die Unterkünfte sind verglichen mit den Massenunterkünften am Jakobsweg wenig besucht, allerdings auch etwas teurer 30-50€ für Halbpension. Dafür kommt man oft bei einem sogenannten “Agriturismo” unter und genießt frische und teilweise für einen allein zubereitete italienische Küche. Die Einheimischen auf dem Weg sind alle super Hilfsbereit und wenn man italienisch spricht kommt man in gute Gespräche. Da der Weg durch die Apenninnen verläuft bringt er viele Höhenmeter mit sich und eine gewisse körperliche Fitness ist von Nöten. Auf dem Weg selbst gibt es immer wieder Klöster zum einkehren und verweilen mit Hinweisen zum Heiligen Franziskus, der genau in dieser Region (Toskana, Umbrien, Latium) gewirkt hat. Für mich ist es einer der schönsten Pilgerwege und mit 28 Tagen wirklich gut machbar. Ich bin ihn sowohl komplett wie auch schon in 2 Etappen zu je 14 Tagen gegangen. Sehr empfehlenswert!!! Allerdings ist 14 Tage das Mindeste um wirklich abzuschalten und sich auf das Gehen und Entschleunigen einzulassen.
Dir alles Gute und mach weiter so!
Herzliche Grüße Matthias
Hallo Matthias,
danke für Deinen Tipp zum Franzikusweg! Das klingt einladend, vor allem die Tatsache, dass er weniger häufig begangen ist und die Übernachtungen im Agriturismo möglich sind. Diese Unterkünfte kenne ich aus dem Tessin – und ich liebe sie!
Ich stimme mit Dir überein, dass man mindestens 14 Tage, wenn nicht gar 21 Tage, unterwegs sein sollte, um wirklich abzuschalten und beim Wandern anzukommen.
Merci und liebe fussige Grüsse, Jana